Und dann doch der erste Post zum Thema Social Media;-) Eigentlich wollte ich mich damit einwenig zurückhalten, bin ich doch selbst im Augenblick kritisch damit, welche Rolle Social Media im Rahmen von HR wirklich spielt und wie sehr 1.0-Techniken, also persönliche Kontakte und ein richtiges Beziehungsmanagement so von Mensch zu Mensch, wieder an Bedeutung gewinnen werden (siehe auch mein Blogpost vom 20.Januar „Gen Y wenig ehrgeizig„)
Aber ein Artikel von Forbes zu diesem Thema hat mich doch angesprochen und so hier einmal die wesentlichen Erkenntnisse:
1. Gamification wird Standard
Und das nicht nur zur Recruitainment (Gruß an Jo Diercks) Zwecken sondern zunehmend auch im Rahmen von Leaderships/Excecutive Education Programmen. Ein Unternehmen, dass den Gamification-Ansatz im Rahmen der Personalentwicklung bereits erfolgreich einsetzt ist Deloitte mit Ihrer Leadership Academy. Hier können MIatarbeiter Ihre „Badges“ in Ihrer sozialen Community teilen.
2. Der Tod des herkömmlichen CVs
In 2013 wird der traditionelle Lebenslauf durch die individuelle Gestaltung der „personal brand“ abgelöst. Das ist eine Aussage, die ich bereits vor ca. 2 Jahren getätigt habe, weil ich glaube, dass Recruiter und Personabteilungen über Google, LinkedIn, Facebook, XING und wie sie alle heißen mittlerweile soviele Informationen über potenzielle Kandidaten finden werden, dass Sie keinen CV mehr benötigen. Und andersherum hat die Gen Y auch keine Lust mehr, Lebensläufe zu schreiben, zu ergänzen, wenn wir unsere Daten sowieso in diversen sozialen Networks oder Dienstleistern im Web (sehr zu empfehlen: Vizify) bereitstellen und dort aktuell halten. Wesentlicher relevanter in diesem Zusammenhang ist aber die Tatsache, dass wir uns eine eigene Marke als Arbeitnehmer aufbauen müssen. Schließlich unterscheidet ein One-Pager-CV die Kandidaten mittleweile kaum noch: Alle sind Sie auf dem Papier gut ausgebildet, haben diverse Auslandserfahrungen und Berufserfahrungen und eine Vielzahl von Erfolgen.
3. Der Aufbau einer eigenen Marke wird essentiell
Aus 2. ergibt sich konsequenterweise 3. Die eigene Marke wird relevanter. Unternehmen beginnen damit, Bewerber und Ihre „Personal Branding“ Skills gleichwertig und gleichwichtig zu beurteilen, wie andere jobrelevante Fähigkeiten und Eigenschaften sowie traditionelle Qualifikationen.Wir erleben das Phänomen ja jetzt schon: Aktualisierungen auf XING, Linked In, Vizify etc. am laufenden Band. Alle begeben sich in Position: 1,2,3 los… Aus meiner eigenen Erfahrung bzw. meiner eigenen beruflichen Vergangenheit muss ich zugeben: Auch mir ist meine externe Reputation und Wahrnehmung, also meine eigene Marke wichtig. Ich habe einfach Spaß daran, mich (so ja nun auch mit diesem Blog hier) meine Meinung, meine Erfahrung zu äußern und mit der Öffentlichkeit in den Dialog zu treten. Auch hier ist im Übrigen eine WP-Gesellschaft recht weit: PWC führt einmal im Jahr eine so genannte „Personal Branding Week“ durch. Ein Training, dass zukünfitge Mitarbeiter zeigt, wie Sie nachhaltig an Ihrer Marke arbeiten, denn “the line is quickly blurring between the value of what we know and who we know.”
5. Recruiters finden Dich bevor Du weiß, dass Du nach einem Job suchst.
Viel ist über Active Sourcing geschrieben worden, jeder weiß mittlerweile was es ist und das es die zukünftige Art und Weise des Rekrutierens ist. Voraussetzung: Die HR´ler wissen selbst mit Facebook, Linked In, Pinterest, Klout, Entelo, TalentBin etc. umzugehen und wissen, wo und wie Sie nach geeigneten Kandidaten suchen. Nicht nur das damit ein Know How aufgebaut werden muss, dass noch nicht umfassend vorhanden ist, es sind auch Ressourcen notwendig – Ressourcen, die im Moment nur in wenigen HR-Abteilungen vorhanden sind (und das obwohl der Business Case eindeutig zeigt, dass es sich lohnt diese aufzubauen, um anschl. die Headhunterkosten zu sparen. Nur irgendwie passiert da nichts…)
Ich denke, alles letztlich nicht viel Neues und mit Sicherheit für Deutschland in 2013 noch nicht so sehr Realität wie in anderen Ländern aber alles Punkte, die für mich aus der Sicht der Gen Y enorm viel Sinn machen, weil wir es auch vielleicht nicht anders kennen.
Ich bin gespannt, wie sich das Jahr entwickelt….